750ml Weisswein
Rebsorte(n): Riesling 100%
Das Weingut Emrich-Schönleber gehört zu den führenden Weingütern Deutschlands und ist international bekannt für seine eleganten, mineralischen Rieslinge. Gelegen im malerischen Monzingen an der Nahe, vereint das Familienweingut jahrhundertelange Tradition mit moderner Präzision. Durch den kompromisslosen Fokus auf Qualität und Terroir zählt Emrich-Schönleber zu den Spitzenbetrieben der VDP Prädikatsweingüter. Die außergewöhnlichen Lagen, darunter die berühmten Halenberg und Frühlingsplätzchen, bringen Weine hervor, die für ihre Tiefgründigkeit, Langlebigkeit und feine Balance geschätzt werden.
Geschichte des Weinguts
Das Weingut Emrich-Schönleber blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits seit dem 18. Jahrhundert bewirtschaftet die Familie Weinberge in Monzingen. Seit den 1960er Jahren hat Werner Schönleber zusammen mit seiner Frau Hanne den Betrieb systematisch ausgebaut und die Weinberge auf die besten Lagen konzentriert. Heute führen Frank Schönleber und sein Vater Werner das Weingut gemeinsam. Frank bringt frischen Wind und eine moderne Interpretation der traditionellen Weinbereitung, während Werner weiterhin mit seiner Erfahrung und Expertise zur Perfektion beiträgt.
Das Terroir und die Lagen
Das Terroir der Nahe ist geprägt von einer faszinierenden Vielfalt an Böden, die von Schiefer über Quarzit bis hin zu Lehmböden reicht. Diese Diversität spiegelt sich in den Weinen von Emrich-Schönleber wider, die für ihre Mineralität, Finesse und Terroir-Ausdruck bekannt sind. Halenberg: Diese Lage zählt zu den absoluten Spitzenlagen der Nahe. Der Boden aus blauem Schiefer und Quarzit verleiht den Weinen eine ausgeprägte Mineralität, Struktur und Tiefe. Die Rieslinge vom Halenberg beeindrucken durch ihre Dichte, Langlebigkeit und komplexe Aromen. Frühlingsplätzchen: Eine malerische Lage mit einem Mix aus Schiefer, Quarzit und Rotliegendem. Die Weine sind fruchtbetonter, mit einer klaren Eleganz und einer unverwechselbaren Frische. Monzinger Niederberg: Diese Lage ergänzt das Portfolio mit Weinen, die für ihre Harmonie und feine Würze geschätzt werden.
Rebsorten und Stilistik
Das Weingut Emrich-Schönleber ist spezialisiert auf Riesling, der etwa 85 % der Rebfläche ausmacht. Neben Riesling werden auch kleine Mengen Weißburgunder angebaut, die durch ihre Eleganz überzeugen. Die Stilistik der Weine ist geprägt von Präzision, Eleganz und einer klaren Handschrift, die das Terroir in den Vordergrund stellt. Die Rieslinge zeichnen sich durch ihre animierende Säure, ihre ausgeprägte Mineralität und ihr enormes Reifepotenzial aus. Sowohl trockene Rieslinge als auch edelsüße Prädikatsweine wie Spätlesen und Auslesen gehören zum Portfolio des Weinguts und begeistern Liebhaber weltweit.
Weinbereitung und Philosophie
Die Familie Schönleber setzt auf eine naturnahe Bewirtschaftung der Weinberge und eine selektive Handlese. Das Ziel ist es, die Qualität der Trauben und den Charakter des Terroirs zu bewahren. Im Keller wird mit minimalem Eingriff gearbeitet, um den Trauben ihren natürlichen Ausdruck zu lassen. Die Gärung erfolgt häufig spontan mit weinbergseigenen Hefen. Die Weine reifen im Edelstahl oder in traditionellen Fuderfässern, je nach Jahrgang und Stilistik.
Weinstil und besondere Jahrgänge
Die Weine von Emrich-Schönleber bestechen durch ihre Klarheit, Eleganz und Struktur. Besonders herausragend sind die Großen Gewächse (GG) aus den Lagen Halenberg und Frühlingsplätzchen, die regelmäßig hohe Bewertungen von internationalen Weinkritikern erhalten.
Verkostungsnotiz:
Der 2015 Mineral Riesling Trocken vom Weingut Emrich-Schönleber ist ein eleganter, mineralisch geprägter Weißwein, der die außergewöhnliche Klasse und Präzision des Weinguts sowie die Einzigartigkeit des Jahrgangs 2015 widerspiegelt. Als charakterstarker Gutswein verkörpert dieser Riesling die Philosophie des Hauses: klare Frucht, lebendige Säure und ein unverkennbarer Terroir-Ausdruck, der typisch für die Region Nahe ist. Strahlendes, helles Goldgelb mit leicht grünlichen Reflexen, die die Frische und Jugendlichkeit des Weins unterstreichen. Das Bouquet ist einladend und ausdrucksstark. Frische Aromen von grünen Äpfeln, saftigen Birnen und Zitrusfrüchten wie Limetten und Grapefruit dominieren. Hinzu kommen subtile florale Nuancen von weißen Blüten sowie eine markante Mineralität, die an nassen Schiefer und Kreide erinnert. Feine Kräuternoten wie Zitronenmelisse und ein Hauch von Honig runden die Nase harmonisch ab. Am Gaumen zeigt sich der Mineral Riesling Trocken elegant, saftig und präzise. Die Aromen von grünem Apfel und Zitrusfrüchten setzen sich fort und werden von einer lebendigen, knackigen Säure getragen, die dem Wein Frische und Struktur verleiht. Die ausgeprägte Mineralität verleiht dem Wein Tiefe und sorgt für einen salzigen, fast seidigen Mundgefühl. Der Abgang ist lang und von einer harmonischen Balance zwischen Frucht und Schiefermineralität geprägt. Ein mittelkräftiger Riesling mit einem klaren, fokussierten Charakter. Die Balance zwischen der frischen Frucht, der lebendigen Säure und der feinen Mineralität macht diesen Wein zu einem typischen Vertreter der Nahe.
Zusammnefassung:
Der Weingut Emrich-Schönleber 2015 Mineral Riesling Trocken ist ein beeindruckender Weißwein, der die Stärken des Nahe-Terroirs und die Präzision des Weinguts perfekt widerspiegelt. Mit seiner lebendigen Frische, der präzisen Mineralität und der harmonischen Balance ist er ein idealer Begleiter für Riesling-Liebhaber, die klare, terroirbetonte Weine schätzen.
Speiseempfehlungen:
Dieser Riesling passt hervorragend zu leichten Gerichten wie gegrilltem Fisch, Meeresfrüchten oder Spargel. Auch zu asiatischer Küche mit subtilen Gewürzen oder zu vegetarischen Speisen wie Gemüsetarte ist er ein idealer Begleiter. Als Aperitif bringt er Eleganz und Frische ins Glas.
Serviertemperatur: 8–10 °C
Jahrgangsbericht:
Mit reichlich Niederschlag kam man aus dem insgesamt milden Winter. Nach einer kühlen Phase Ende Mai blühten die Reben Mitte Juni zu durchschnittlicher Jahreszeit. Im Juli herrschten extrem hohe Temperaturen bis zu 39°C, in Verbindung mit sehr geringen Niederschlagsmengen. Die Hitze ließ die Reben des Öfteren „Siesta“ machen, denn deren Wohlfühltemperatur liegt, ähnlich wie bei den Menschen, deutlich niedriger. Somit lag der Reifebeginn nur knapp vor dem Mittel der letzten 10 Jahre.
Die älteren Rebanlagen, mit ihren tiefen Wurzeln, steckten die bis Ende August herrschende Trockenheit erstaunlich gut weg. Am 1. September kam ein schöner Landregen, der auch die Not der jungen Reben entschärfte. Die Temperaturen gingen deutlich zurück und vor allem die Nächte wurden recht kühl. Die Trauben reiften sehr gleichmäßig.
Mitte September kam vereinzelt Botrytis auf, so dass am 28. die Vorlese der gefährdeten Trauben begann. Bei Sonnenschein und klarer Luft sprangen die Mostgewichte schnell in die Höhe. Mitte Oktober wurden die Tage deutlich kühler. Die Mostgewichte stiegen fortan langsamer und die Trauben-Aromen entwickelten sich perfekt. Ohne Stress konnte man bis Ende Oktober alle Selektionsziele umsetzen.
Die 2015er profitieren von der Grundreife im heißen August. Der wesentliche Teil der aromatischen Reifung erfolgte im kühleren September und Oktober. Diese langsame Endreife bei kühleren Temperaturen ist dafür verantwortlich, dass letztlich die Jahrgangsstilistik eine sehr feine ist, die rein gar nichts mit einem heißen Jahrgang zu tun hat. Die Weine haben eine sehr reife Aromatik und gleichzeitig eine sehr feine Säure als Rückgrat.